Anlieger haben Bedenken gegen neuen Einkaufsmarkt am Steinweg
Kritik am Ortsrat: „Wir sind aus allen Wolken gefallen“

Marktstandort ist umstritten
Ortsrat Bordenau: Anwohner befürchten Verkehr, Befürworter Verlust des Einkaufsmarkts

VON KATHRIN GÖTZE

Bordenau. So gut besucht wie am Dienstagabend ist die Ortsratssitzung in Bordenau selten: Gut 80 Zuhörer wollten sich insbesondere über die Pläne der Edeka informieren, die am Steinweg einen neuen NP-Einkaufsmarkt mit 800 Quadratmetern Fläche errichten lassen will.

Auf dem momentan noch freien Grundstück gegenüber der Einmündung der Straße Zum Dorfteich in direkter Nachbarschaft zum Friedhof soll der Markt gebaut werden. Nach langem Suchen habe man sich auf diese weniger verkehrsgünstige Lage geeinigt, die vom südlichen Teil des Dorfes und dem Wohngebiet Ahnser Feld gut erreichbar ist.

Unter den Zuschauern waren viele Befürwortet, aber auch etliche Gegner des Projekts: Insbesondere die Anwohner des Steinwegs und dessen Seitenstraßen befürchten, dass die neue Einkaufsmöglichkeit Verkehr und Verdruss für sie mit sich bringt.

Man habe gemeinsam mit dem Projektentwickler alle Alternativen geprüft, sagt Niklas Daser vom Edeka-Miha-Immobilienservice. Auch der Standort des alten NP-Marktes an der Bordenauer Straße erfülle nicht mehr die Anforderungen an eine moderne Verkaufsstätte. Für Ortsbürgermeister Harry Piehl (SPD) ist der Schluss klar: "Wenn wir an dieser Stelle keinen Einkaufsmarkt bekommen, dann haben wir bald gar keinen mehr im Dorf.

60 Stellplätze vorm Markt: Anwohner sind beunruhigt
Neuer Einkaufsmarkt am Steinweg: Kritiker haben viele Fragen

VON KATHRIN GÖTZE

Bordenau. Einen neuen Einkaufsmarkt im Ort wünschen sich viele Bordenauer. Was den gewählten Standort am Steinweg angeht, sind jedoch insbesondere Anwohner weniger begeistert. Sie äußern Protest und stellen viele Fragen. Auch Unterschriften haben sie gesammelt: Nach Auskunft von Anwohnerin Annegret Scholz kamen binnen weniger Tage rund 100 Signaturen zusammen.

Insbesondere der Verkehr macht ihnen Sorgen. Bereits jetzt sei der Steinweg eine viel befahrene "Rennstrecke", trotz vorgeschriebenem Tempo 30. Die Anwohner rechnen mit deutlicher Zunahme des Verkehrs, auch etwa in der Straße Zum Dorfteich.

Insbesondere auf diese schmale und schadhafte Anliegerstraße bezieht sich die Frage, wer für die Verkehrssicherheit aufkommt - die Anwohner befürchten, bei einem Ausbau womöglich selbst zur Kasse gebeten zu werden. Was den Lieferverkehr angeht, können die Vertreter der Edeka beruhigen: Angeliefert wird aus einem Lager in Lauenau, zweimal wöchentlich. Einen Hinweis auf die Verkehrserwartung gibt die Tatsache, dass 60 Stellplätze geplant sind.

Was die Lage des Marktes auf dem Grundstück angeht, hat Ortsbürgermeister Harry Piehl einen Vorschlag zur Güte gemacht: Statt am Friedhof könnte das Gebäude an der Westseite des Grundstücks errichtet werden, um als Schallpuffer zur Wohnbebauung zu dienen. Das sei auch beim alten NP-Markt geschehen. Und zwei alte Eichen am Friedhof wären dann auch nicht im Weg.

„Steinweg“ ist nicht der Wunschstandort
- aber Planer sehen keine Alternativen
Ortsrat stimmt geschlossen für Neubau des Einkaufmarktes