Zum Artikel Windmann-Papier: Rat tagt
öffentlich vom 8. April und den vorhergehenden Berichten zu der
Personalie Dr. Windmann.
Ich frage mich, was wir Neustädter Bürger
verbrochen haben, dass wir über Jahre hinweg mit unprofessio- nellen
Vorgängen in der Führungs- etage der Verwaltung konfrontiert werden.
Erster Akt: Stadtdirektor Häseler bei vollen Bezügen von CDU und
SPD/ FDP abgewählt. Zweiter Akt: in einer wenig demokratischen,
konzertier- ten Aktion nominieren die Volks- parteien eine Waldfee aus Halle
und erwarten, dass sie von den Neu- städtern zur Bürgermeisterin ge-
wählt wird, was sich als Fehlein- schätzung herausstellt. Dritter
Akt: die Personalie Dr. Windmann als erster Stadtrat. Bei seiner Vorstel- lung
in einer öffentlichen Ratssit- zung attestiert er sich selbst wenig
Fachkompetenz für Aufgaben in |
der Umwelt- und Stadtentwicklung,
will dort Moderator sein. Mit SEINER Bilanz Ein Drittel von acht
punktet er jetzt nur in einer sehr überschaubaren Fangruppe. Open
End! Nun sind diese Vorgänge ja nicht gottgewollt. Sie haben alle ihren
Anfang in fragwürdigen, politischen Entscheidungen der jeweiligen
Ratsmehrheit unserer gewählten Volksvertreter. Sie verantworten die
Berufung von Wahlbeamten und bei try and error auch deren Abberu-
fung; die Zeche begleicht ja der Steuerzahler. Und da es wohl kaum einen
Bürger gibt, der es gut findet, wenn sich solche Vorgänge zeitnah
wiederholen, darf man sich nicht wundern, wenn die Wahlmüdigkeit weiter
steigt beziehungsweise ag- gressiv gewählt wird. Wenn jetzt
ausgerechnet der Frak- tionsvorsitzende der SPD erwartet, dass die
Windmann-Bilanz auf der öffentlichen Seite der Verwaltung eingestellt
wird, um für die Bürger |
Transparenz in der Angelegenheit
zu erzielen, ist das ein Paradebeispiel für politische
Doppelzüngigkeit und als solche kaum zu toppen. Im De- zember 2013 hat
Herr Sommer wäh- rend einer öffentlichen Ratssitzung zum Thema
Rathausneubau den Bürgern attestiert, dass sie für das Verstehen
komplexer Vorgänge bei politischen Entscheidungen zu inkompetent seien.
Wer also glaubt, dass die Bürger zu einfältig sind, um das Thema
Rathausbau zu ver- stehen, sollte nicht erwarten, dass dieselbe Klientel die
Windmann-Bi- lanz deuten kann. Wie heißt es im Vorwort des
Windmann-Papieres: Wer in geringschätziger Weise mit Mitarbeitern
und Bürgern umgeht, muss sich nicht wundern, wenn schließlich
schlechte Ergebnisse dabei herauskommen. Es wäre einiges gewonnen,
wenn dieser Satz gelebt würde!
Hagen
Klaus-Dieter Drechsler |